Dienstag, 7. Mai 2013

may we introduce: Julia Neuenhausen

Zentralorgan, 2011



Seit den 1990er Jahren arbeitet Julia Neuenhausen in ihren Werken mit Doppelungen, Symmetrien und Vermusterungen. Ausgehend von der poststrukturalistischen Zeichentheorie und der Semiotik Roland Barthes’ entwarf die Künstlerin „einen Katalog von Wörtern und Zeichen, eine Art Ikonologie der Zeichensprache“, die die sowohl auf uns einwirkenden als auch uns prägenden Informationen und Erlebnisse widerspiegelt. Die sich wiederholenden Zeichen werden bewusst oder unbewusst verinnerlicht und schreiben sich als Muster in unsere Erfahrung ein: So entstehen innere Denkmuster, die, nach außen gerichtet, auf gesellschaftliche und soziale Strukturen reflektieren. Neuenhausen geht in ihren Arbeiten der Frage der ‚Vermusterung’ nach: den wiederkehrenden Zeichen und Codes der Kindheitsmuster, Verhaltensmuster, Handlungsmuster, Wahrnehmungsmuster, wobei letztere durch mediale Vermittlung geformt werden: Nachrichten, Fernsehen, Internet, Zeitungen, Werbung, Produktmarketing. Die Kombination allgemeinverständlicher und individueller Icons, Piktogramme und Symbole, die Gegenüberstellung von organischen und geometrischen Formen, abstrakten und figürlichen Zeichen sowie technischen Apparaturen und Natur- und Landschaftsmotiven in Verbindung mit Spiegelungen erzielt in Neuenhausens Arbeiten den Effekt des Geheimnisvollen, Märchenhaften, Magischen.